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Nach Messer-Attacke am Hbf Dortmund: Polizei setzt auf drastische Maßnahme

Die Polizei setzt auf Videoüberwachung am Hauptbahnhof Dortmund. © Jochen Tack/Imago

Am Hauptbahnhof Dortmund soll es sicher werden: Die Polizei reagiert auf die jüngste Messer-Attacke mit einer neuen Maßnahme.

Dortmund – Nach dem Messerangriff auf einen 56-jährigen VRR-Ticketverkäufer im Dortmunder Hauptbahnhof am 6. März 2025 erweitert die Polizei Dortmund die Videoüberwachung am Hauptbahnhof. Die Maßnahme soll die Sicherheit erhöhen und die Aufklärung von Straftaten verbessern.​

Nach Messer-Attacke am Hbf Dortmund: Polizei setzt auf drastische Maßnahme

Am 6. März 2025 war es im Dortmunder Hauptbahnhof zu einem schweren Zwischenfall gekommen: Ein 22-jähriger Mann hatte einen 56-jährigen Ticketverkäufer mit einem Messer angegriffen und ihn lebensgefährlich verletzt.

Vorausgegangen war ein Streit über die Verlängerung eines Deutschlandtickets, bei dem der Angreifer kein gültiges Ausweisdokument vorlegen konnte. Nach dem Streit verließ der Täter den Ticketshop, kehrte jedoch etwa eine Stunde später zurück und verübte die Tat. Der Verdächtige wurde noch am Tatort festgenommen und hat die Tat inzwischen gestanden.

Polizei Dortmund will durch Videoüberwachung Sicherheit am Hbf erhöhen

Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange betont, dass die Videobeobachtung ein wichtiger Bestandteil des Sicherheitskonzepts sei. Neben erhöhter Präsenz und gezielten Kontrollmaßnahmen soll die Videotechnik dazu beitragen, Straftaten zu verhindern und schneller aufzuklären (hier weitere Polizei-News aus Dortmund bei RUHR24 lesen).

Für die Sicherheit am Hauptbahnhof Dortmund ist eigentlich (unter anderem) die Bundespolizei zuständig. Schon jetzt bewacht sie den Hbf mit etlichen Kameras, wie eine Sprecherin gegenüber RUHR24 betont. So sei es auch gelungen, den Messerangreifer aus dem VRR-Ticketshop schnell festzunehmen.

Unter anderem den Haupteingang sowie den Eingangsbereich des Hauptbahnhofs überwacht die Bundespolizei schon jetzt. „Auf diese Kameraüberwachungsanlage greift die Bundespolizei regelmäßig zurück, um zum Beispiel nach begangenen Straftaten die oder den flüchtige/n Täter/in (live) zu sichten und anschließend zu stellen“, heißt es von einer Sprecherin. Dank dieser Videoaufzeichnungen könnten auch im Nachgang Sequenzen ausgewertet und somit die Tathandlung festgestellt werden.

Videoüberwachung in Dortmund: Polizei überwacht den Hauptbahnhof

Es ist also nicht so, dass es am Dortmunder Hauptbahnhof nicht jetzt schon massiv videoüberwacht würde. Und dennoch werden dort immer wieder Straftaten ausgeübt. Die neuen Kameras der Polizei Dortmund könnten allerdings dabei helfen, mehr Straftaten aufzuklären – und Straftaten durch Abschreckung zu verhindern.

Bis zur Installation der weiteren Kameras an zentralen Plätzen rund um den Bahnhof plant die Polizei Dortmund den Einsatz eines mobilen Video-Containers im südlichen Bereich des Bahnhofs, also am Haupteingang am Königswall. Die Maßnahme soll kurzfristig die Sicherheit erhöhen, bis die dauerhafte Technik laut Polizei „schon bald“ installiert ist. Ein genaues​ Datum dafür nannte die Polizei Dortmund zunächst nicht.

Ein Mitarbeiter des DB-Ticketshops wurde bei dem Angriff im Dortmunder Hauptbahnhof lebensgefährlich verletzt. © Fernandez/News4 Video-Line TV

Vierter Ort in Dortmund mit Videoüberwachung: Hauptbahnhof kommt dazu

Die Videoüberwachung erfolgt gemäß Paragraf 15a des Polizeigesetzes NRW. Voraussetzung ist, dass an den überwachten Orten wiederholt Straftaten begangen wurden und die örtlichen Gegebenheiten die Begehung von Straftaten begünstigen. An drei weiteren Orten in Dortmund ist das bereits der Fall:

Die Polizei Dortmund betont, dass die Verhältnismäßigkeit dieser Maßnahme fortlaufend geprüft werde, um die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger zu schützen.​

Polizei Dortmund will neben Videoüberwachung auf Präsenz am Hbf setzen

Neben der Videoüberwachung umfasse das Sicherheitskonzept der Polizei Dortmund zusätzliche Präsenz- und Schwerpunkteinsätze mit zivilen und uniformierten Kräften sowie der Bereitschaftspolizei. Auch die enge Zusammenarbeit mit Ordnungs- und Sicherheitspartnern in Dortmund ist ein zentraler Bestandteil des Konzepts.​ Die Polizei wolle vor Inbetriebnahme der fest installierten Kameras über weitere Details, wie die genauen Standorte der Kameras, informieren.

Der Dortmunder Hauptbahnhof gilt als einer der gefährlicheren Bahnhöfe in Deutschland. Er hat laut einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD 2024 mit 735 Delikten den zweithöchsten Wert deutschlandweit, direkt hinter dem Berliner Hauptbahnhof mit 764 Delikten.

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