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Schul-Revolution in NRW? Wie das Land auf einen Bayern-Vorstoß reagiert

Folgt NRW einem Schul-Modell aus Bayern? Dort werden schon Kinder zu Kaufleuten ausgebildet. © Daniel Karmann/dpa

Schüler in Bayern können direkt nach der Grundschule ihre berufliche Laufbahn einschlagen. Lässt sich NRW vom Schul-Modell inspirieren?

Düsseldorf/München – „Früh übt sich“ heißt es offenbar im Freistaat Bayern. Ab sofort dürfen dort Schüler nach ihrer Grundschulzeit auf eine Wirtschaftsschule wechseln und bekommen bereits eine erste kaufmännische Ausbildung. Gibt es ein solches Modell auch in NRW? RUHR24 hat nachgefragt.

Schul-Revolution in NRW? Wie das Land auf einen Bayern-Vorstoß reagiert

Seit dem Schuljahr 2024/25 erprobt das Bayrische Staatsministerium für Unterricht und Kultus die Wirtschaftsschule ab Jahrgangsstufe 5. Ziel sei es, Schülerinnen und Schüler fit für eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich zu machen. Neben den allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Mathematik gibt es zudem Stunden im Bereich Steuerung und Kontrolle, Übungsunternehmen und Wirtschaftsgeografie. Zugangsvoraussetzung: Eine Gesamtdurchschnittsnote von 2,66.

Zehntausende Kinder und Jugendliche besuchen im Freistaat bereits solche Schulen. Seit August 2024 bieten acht Bildungseinrichtungen fünfte Klassen an, die diesen Bildungsweg anbieten. Laut dem Bildungsmagazin „News4Teachers“ erfreut sich dieses Angebot großer Beliebtheit. Wäre ein solches Modell nicht auch etwas für NRW? Das hiesige Bildungsministerium verweist auf bereits bestehende Angebote.

Wirtschaftsschule in Bayern: Welche Angebote gibt es für Schüler in NRW?

Während neue Bildungsgänge an NRW-Schulen im Jahr 2025 Einzug erhalten sollen, gibt es die Schulfächer Wirtschaft und Wirtschaftspolitik bereits seit dem Schuljahr 2020/21 an allen weiterführenden Schulen im Land als Pflichtfach. „Darin geht es neben Kenntnissen der Wirtschaftsordnung etwa auch um Gründung, Unternehmertum, Handwerk und Betriebswirtschaft“, heißt es aus dem Schulministerium auf Anfrage von RUHR24.

Zudem setzt das NRW-Bildungsministerium auf das Landesprogramm „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Eine Berufsorientierungsoffensive, die den Übergang von der Schule in den Beruf für tausende Jugendliche leichter machen soll (hier weitere Schul-News aus NRW bei RUHR24 lesen).

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Bayern bildet Kinder zu Kaufleuten aus: Lässt sich NRW inspirieren?

Eine Wirtschaftsschule wie in Bayern, die als Berufsschule bereits von Kindern und Jugendlichen besucht werden kann, findet sich in NRW allerdings nicht. Zwar gibt es auch an Rhein und Ruhr zahlreiche Schulen der Wirtschaft und mit kaufmännischer Ausrichtung, ein ähnliches Modell finden Eltern und Schüler jedoch nicht.

Dennoch sieht sich das Schulministerium in NRW nicht minder aufgestellt. „Nordrhein-Westfalen bietet seinen Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, sich während ihrer Schullaufbahn mit Fragen ihrer beruflichen Zukunft sowie mit wirtschaftlichen Zusammenhängen auseinanderzusetzen.“

Ob das bayrische Modell auch in NRW Schule machen wird – im wahrsten Sinne – lässt das Land jedoch offen: „Unabhängig davon ist das nordrhein-westfälische Schulministerium stets offen für Erfahrungsberichte aus anderen Ländern, zum Beispiel auf Ebene der Bildungsministerkonferenz“, heißt es abschließend aus dem Ministerium.

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