Nach Trump-Zöllen: Supermarkt-Besucher reagieren mit Radikal-Maßnahme
Donald Trump entfacht einen Handelskrieg. Die Mehrheit der deutschen Verbraucher quittiert das offenbar mit einer Veränderung ihres Konsumverhaltens.
Berlin – Die aggressive Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump hat weltweit für Spannungen gesorgt. Auch in Deutschland zeigt sich nun eine klare Reaktion: Eine Mehrheit der Verbraucher ist offenbar bereit, amerikanische Produkte zu boykottieren.
Nach Trump-Zöllen: Deutsche Verbraucher reagieren mit Radikal-Maßnahme
Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage des Forschungsinstituts Civey hervor, die im Auftrag des Handelsblatts durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass viele Deutsche ihre Haltung zur aggressiven US-amerikanischen Handelspolitik beim Einkauf bereits zur Geltung bringen.
Ganze 51 Prozent der Befragten gaben an, dass Trumps Politik ihr Einkaufsverhalten inzwischen beeinflusst. Besonders deutlich wird der Einfluss der US-Agenda bei älteren Verbrauchern: In der Altersgruppe über 65 Jahren gaben 62 Prozent an, dass sich die Politik der USA auf ihr Einkaufsverhalten in Supermärkten und Discountern auswirke.
Umfrage: Mehrheit der deutschen Verbraucher verzichtet wegen Trump auf US-Produkte
Besonders pikant: Laut der Umfrage gaben 64 Prozent der Befragten an, Produkte von US-Herstellern „auf jeden Fall“ oder „eher“ meiden zu wollen. Nur 24 Prozent lehnten einen solchen Boykott kategorisch ab.
Diese Haltung ist Teil einer größeren Bewegung, die sich gegen Donald Trumps protektionistische Maßnahmen richtet. Ausgehend von Ländern wie Kanada und Dänemark formiert sich laut dem Handelsblatt aktuell eine internationale Boykottbewegung, die gezielt US-Produkte meidet. Damit will sie offenkundig ein Zeichen gegen Strafzölle und politische Konfrontationen setzen.
Was ist „Protektionismus“?
Protektionismus ist, wenn ein Staat versucht, die Warenproduktion im eigenen Land vor zu viel Waren aus dem Ausland zu schützen. Der Protektionismus steht im Gegensatz zum Freihandel.
Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Konkret bedeutet dies, dass sie im Supermarkt bewusst auf Produkte und Marken aus den USA verzichten. Dieser Trend könnte langfristig auch wirtschaftliche Folgen haben, da deutsche Verbraucher eine wichtige Zielgruppe für viele US-Unternehmen darstellen. So hat beispielsweise der nordamerikanische Marktführer für Beef Jerky, Jack-Links, einen Standort in Deutschland.
Nach Trump-Zöllen: Deutsche Verbraucher könnten Druck auf USA erhöhen
Mit ihrem Boykottverhalten wollen deutsche Konsumenten womöglich den wirtschaftlichen Druck auf die USA erhöhen. Ob diese Maßnahme tatsächlich politische Veränderungen bewirkt, bleibt abzuwarten – ein klares Signal an Washington ist es jedoch allemal (mehr Politik-News bei RUHR24).
Während sich Trumps Handelspolitik bereits auf das Konsumverhalten deutscher Verbraucher auszuwirken scheint, ächzen Autokonzerne wie VW oder Mercedes bereits unter den unmittelbaren Folgen. Dass der US-Präsident kürzlich Strafzölle auf Importe aus Mexiko und Kanada erhoben hat, könnte ihnen besonders schaden – und damit möglicherweise auch zwangsläufig deutschen Autokäufern.