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SB-Kassen im Supermarkt voll überwacht: Video enthüllt überraschende Details

Unter Zeitdruck nutzen viele Kunden die SB-Kassen im Supermarkt. © Wolfgang Maria Weber/Imago

Ein Video auf TikTok zeigt, mit welchen Methoden die SB-Kassen im Supermarkt und Discounter überwacht werden. Das finden einige Kunden nicht gut.

Regensburg – Auch wenn einige Kunden über die SB-Kassen motzen, kommen immer mehr davon in den deutschen Märkten zum Einsatz. Nun klärt ein Video auf TikTok darüber auf, wie die Self-Checkout-Kassen von den Mitarbeitern vor Ort kontrolliert und beobachtet werden. Besonders bei dem Zweck der SB-Kassen und dem Datenschutz haben einige Kunden Bedenken.

SB-Kassen im Supermarkt voll überwacht: Video enthüllt überraschende Details

Der Content-Creator „tomatolix“ hat den Ladendetektiv Florian im Edeka am Regensburger Hauptbahnhof besucht. Anschließend erklärte er in einem Video auf TikTok, wie die Überwachung der SB-Kassen abläuft. Das Vorgehen überraschte ihn: „Das hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht, dass Self-Checkout-Kassen so krass überwacht werden.“

Der Ladendetektiv kann die Kunden an den SB-Kassen von oben mit einer Kamera beobachten. Zudem werden die gescannten Artikel der jeweiligen Kasse auch auf einem Bildschirm in seinem Büro angezeigt. So sieht der Detektiv, welche Artikel wirklich gescannt und welche vielleicht ohne Bezahlen eingesteckt werden (mehr News zu Supermärkten und Discounter bei RUHR24).

Überwachung in Supermärkten und Discountern: Edeka beobachtet SB-Kassen

Das Video von „tomatolix“ wurde fast 3000 Mal kommentiert (Stand: 11. März). Darunter sind viele Kunden und auch Mitarbeiter von anderen Supermärkten und Discountern überrascht und glauben nicht, dass es dieses Verfahren auch schon in anderen Märkten gibt. „Arbeite bei Rewe, da gibt es sowas nicht“, kommentierte ein Nutzer.

Zudem machen sich andere User sich Sorgen um den Datenschutz durch die Kameraüberwachung: „Was ist mit Datenschutz? Werde ich darauf hingewiesen, dass ich gefilmt werde?“ Der TikToker „tomatolix“ antwortet daraufhin mit dem Kommentar „Ja.“ Geht allerdings nicht näher auf die Art und Weise ein.

Diebstahl an SB-Kassen: Täuschung und Manipulation im Supermarkt gilt als Betrug

Andere halten die SB-Kassen für überflüssig: „Wie sinnvoll ist es Kassen zu haben, die Arbeitskräfte ersetzen, wenn am Ende wieder eine Arbeitskraft dort sitzt und es dann überwachen muss.“ Ein anderer schreibt: „Also man denkt sich, Kassierer sind unnötig, muss aber dann trotzdem einen Ladendetektiv einstellen, der dann das doppelte von einem Kassierer verdient und trotzdem nicht alles sieht?“

Videoüberwachung im Supermarkt: Was ist erlaubt?

Supermärkte dürfen Sicherheitskameras nutzen, um Diebstahl zu verhindern und Kunden zu schützen. Kunden müssen durch Schilder über die Überwachung informiert werden. Private Bereiche wie Toiletten dürfen nicht gefilmt werden.

Die Aufnahmen werden in der Regel nach 72 Stunden gelöscht. Eine Nutzung für Werbung oder andere Zwecke ist nicht erlaubt. Bei Verdacht auf Missbrauch kann eine Beschwerde bei der Datenschutzbehörde eingereicht werden.

Quellen: Bundesbeauftragter für den Datenschutz und Informationsfreiheit, Verbraucherzentrale.

Laut Detektiv bekommen Kunden, welche Diebstahl begehen, eine Anzeige und Hausverbot für die Filiale. Grundsätzlich wird der Diebstahl an SB-Kassen genauso bestraft, wie an traditionellen Kassen. Wenn ein Kunde Produkte scannt, aber nicht bezahlt, erfüllt dies laut dem Strafgesetzbuch (StGB) die Merkmale eines Diebstahls.

In einigen Fällen könnte der Diebstahl durch Betrug ersetzt werden, wenn der Kunde durch Täuschung den Eindruck erweckt, er habe bezahlt, obwohl das nicht der Fall ist. Auch die Manipulation der Kasse, etwa durch falsches Scannen oder das Umgehen der Waage, könnte nach dem StGB einen Betrug oder versuchten Diebstahl darstellen, wenn die Manipulation nicht erfolgreich ist.

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