Engerlinge bekämpfen: Einfacher Trick hilft langfristig
Engerlinge zerstören Pflanzen, indem sie sich unterirdisch durch die Wurzeln fressen. Hobbygärtner sollten die Schädlinge daher langfristig bekämpfen.
Dortmund – Engerlinge können für Hobbygärtner zu einer echten Plage werden. Die Larven verschiedener Käferarten, die sich im Boden entwickeln, können erhebliche Schäden an Rasenflächen und Pflanzen verursachen. Anzeichen für einen Befall sind bräunliche Grashalme und eine abgelöste Grasnarbe. Doch nicht alle Engerlinge sind Schädlinge – einige Arten leisten sogar einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem.
Engerlinge im Garten bekämpfen: Einfacher Trick hilft langfristig
Engerlinge sind die Larven bestimmter Käferarten aus der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae). Die fleischigen Tierchen erreichen als Larven eine Länge von bis zu sechs Zentimetern und sind an ihrem dicken, hellgrauen bis orangebraunen Körper, dem deutlich ausgeprägten Kopf und kräftigen Mundwerkzeug zu erkennen, erklärt mein-schoener-garten.
Um die Schädlinge langfristig loszuwerden, sollten Hobbygärtner die natürlichen Fressfeinde der Engerlinge im Garten fördern. Wer einen Lebensraum für Vögel, Spitzmäuse, Igel und Maulwürfe bietet, kann so Schäden durch die Larven verhindern.
Schädliche Engerlinge bekämpfen: Vier Maßnahmen helfen sofort
Doch welche Maßnahmen helfen sofort gegen Engerlinge? Neben den Fressfeinden können Hobbygärtner auch selbst tätig werden:
- Nematoden einsetzen: Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer parasitieren die Engerlinge und töten sie ab. Sie sind besonders effektiv gegen junge Larvenstadien und sollten zwischen Juli und September angewendet werden. Hobbygärtner können die Parasiten in jedem Gartenfachhandel kaufen.
- Rasen vertikutieren: Regelmäßiges Vertikutieren lockert den Boden auf und macht ihn weniger attraktiv für Engerlinge. Die Larven sitzen meist direkt unter der Grasnarbe, weshalb die Bearbeitung der Fläche schon einen Erfolg herbeiführen kann.
- Abschreckende Pflanzen: Rittersporn, Geranien und Knoblauch haben eine abschreckende Wirkung auf Engerlinge und können präventiv gepflanzt werden, rät das Gartencenter Pflanzen Kölle.
- Insektenschutznetze: Legen Sie während der Flugzeit der Käfer (Mai bis Juni) Netze über Beete und Kompost, um die Eiablage zu verhindern.
Mehr Garten-Themen:
Rosen schneiden – richtigen Zeitpunkt auf keinen Fall verpassen
Gurken richtig vorziehen: Gängiger Fehler bedroht die ganze Ernte
Milchkartons niemals wegschmeißen – sie sind wahre Alleskönner
Nicht alle Engerlinge im Garten sind Schädlinge – Käfer-Arten erkennen
Es ist wichtig zu wissen, dass nicht alle Engerling-Arten Schäden verursachen. Einige sind sogar nützlich für den Garten:
- Nashornkäfer-Larven: Diese bis zu zehn Zentimeter großen Engerlinge ernähren sich von abgestorbenem Holz und tragen zur Zersetzung bei.
- Rosenkäfer-Larven: Mit einer Länge von etwa drei Zentimeter fressen diese Engerlinge ausschließlich totes Pflanzenmaterial und helfen bei der Humusbildung.
Diese Engerlinge können hingegen Schaden im Garten anrichten:
- Maikäfer-Larven: Diese etwa drei Zentimeter langen Engerlinge fressen an Pflanzenwurzeln und können erhebliche Schäden verursachen.
- Junikäfer-Larven (Brachkäfer): Ähnlich groß wie Maikäfer-Engerlinge, ernähren sie sich hauptsächlich von Gräserwurzeln.
- Gartenlaubkäfer-Larven: Diese kleineren Engerlinge (etwa einen Zentimeter groß) bevorzugen ebenfalls Rasenwurzeln.
Engerlinge nicht sofort bekämpfen: Larven haben oft einen ökologischen Nutzen im Garten
Die nützlichen Engerlinge spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem des Gartens. Rosenkäfer-Larven beispielsweise fördern im Zusammenspiel mit Pilzen und Bakterien den Abbau von organischem Material und tragen zur Bildung von wertvollem Dauerhumus bei. Dieser gibt Nährstoffe langsam und gleichmäßig an die Pflanzen ab, gibt mein-schoener-garten an.
Bevor Hobbygärtner also zur Bekämpfung schreiten, sollten sie die Engerling-Art im Garten identifizieren. Nützliche Arten sollten geschont werden, während schädliche Arten gezielt bekämpft werden können. So tragen Betroffene zu einem ausgewogenen Ökosystem in ihrem Garten bei und minimieren gleichzeitig den möglichen Schäden.
Maikäfer richten großen Schaden an – Engerlinge eindämmen
Maikäfer sind Vorboten des Frühlings, die sich von Blättern ernähren. Besonders in Buchen- und Eichenwäldern sind sie anzutreffen. Sie können in großen Mengen auftreten und ganze Bäume kahl fressen, erklärt der NABU.
Die Käfer haben ein rotbraunes Flügelpaar und einen schwarz gefärbten Körper. Ein weißes Sägezahnmuster zeichnet ihren Körper aus. Alle vier Jahre gibt es ein sogenanntes Maikäferjahr. Wer Schaden im Garten vermeiden will, sollte also bereits die Population der Engerlinge eindämmen.